Für Autofahrende beginnt mit dem Herbst eine kritische Jahreszeit:
Schlechte Sichtverhältnisse, rutschige Strassen und ein erhöhtes Wildaufkommen in den Morgen- und Abendstunden erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Darüber hinaus sind auch viele große landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs.
Landwirtschaftliche Fahrzeuge
Im Spätsommer bringen Landwirte ihre Ernte ein und bearbeiten anschließend ihre Böden. Für Auto- und Motorradfahrende bedeutet das ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, denn Mähdrescher und landwirtschaftliche Geräte haben oft Überbreite und ragen in die Gegenfahrbahn. Solche landwirtschaftlichen Fahrzeuge zu überholen birgt daher ein hohes Risiko. Auf engen Straßen ist es sicherer, einfach mit dem Überholen abzuwarten.
Falls Ihnen landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Überbreite entgegenkommen, halten Sie gegebenenfalls lieber am äußersten rechten Straßenrand an, bis der Koloss vorbeigefahren ist.
Auch der vergrößerte Kurvenradius von Erntemaschinen ist zu beachten. Wenn die Fahrzeuge abbiegen, holen sie oft sehr weit aus.
Im Bereich der Ein- und Ausfahrten von Feldern müssen Sie zudem mit stark verschmutzten Fahrbahnen rechnen. Bei Regen können Erdklumpen die Straße in eine gefährliche Rutschbahn verwandeln.
Wetter im Herbst
- Feuchtes Laub auf der Fahrbahn
- die frühe Dämmerung sowie
- Wind,
- Nässe und
- Nebel
lassen das Unfallrisiko im Herbst ebenfalls ansteigen. Auf einer feuchten Laubschicht kann der Wagen leicht ins Schleudern kommen. Ebenso bei Raureif und dem ersten Bodenfrost.
Passen Sie Ihr Tempo den Straßenverhältnissen an und rüsten Sie spätestens im Oktober auf Winterreifen um.
Auto fahren im Nebel
Besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend ist Nebel im Herbst nicht selten. Die Folge: erhebliche Sichtbehinderungen.
Beträgt die Sicht weniger als 150 Meter, sollten Sie nicht schneller als 100 km/h fahren. Bei 100 Metern Sichtweite beträgt das Maximaltempo 80 km/h.
Als Orientierungshilfe dienen die Leitpfosten am Straßenrand. Auf Autobahnen beträgt der Abstand zwischen den Leitpfosten 50 Meter. Ist lediglich ein Pfosten zu sehen, fahren Sie nicht schneller als 50 km/h.
Zudem gilt die Faustregel für Abstand im Straßenverkehr: Sichtweite = Sicherheitsabstand.
Vergessen Sie nicht, das Licht am Fahrzeug einzuschalten.
Achtung: Nebelschlussleuchten dürfen erst eingeschaltet werden, wenn sie nicht weiter als 50 Meter sehen können. Andernfalls werden nachfolgende Verkehrsteilnehmende geblendet.
Reh auf der Straße - was tun?
Im Herbst ist Brunftzeit. Deshalb müssen Autofahrende jetzt mit besonders unvorsichtigen Tieren rechnen. Außerdem fällt die Morgen- und Abenddämmerung wieder mitten in die Berufsverkehrszeit.
In den letzten Jahren gab es mehr als 240.000 Wildunfälle, davon etwa 3.000 mit Personenschäden.
Besonders nach Wildwechselschildern und an Waldrändern gilt deshalb:
Langsam fahren mit Abstand zum Seitenrand und die Fahrbahnränder im Auge behalten. Wenn sich bereits Tiere auf der Straße befinden, sollten Sie umsichtig bremsen, abblenden und hupen. In keinem Fall sollten Sie unkontrolliert ausweichen.
Bei Herbststürmen richtig reagieren
Im Herbst und Winter haben Stürme bei uns im Norden und Westen Deutschlands wieder Hochkonjunktur.
Besonders gefährlich wird es, wenn diese Orkanstärke erreichen.
Rekord-Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 200 Kilometern pro Stunde können starke Schäden verursachen und schlimmstenfalls Menschenleben fordern.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, worauf Sie bei Wind und Sturm achten sollten.
Bei einem Sturm heißt es: Abwarten und Tee trinken...
Auch wenn Sie sonst so schnell nichts umwirft: Wenn ein Sturm oder sogar ein Orkan angekündigt wird, ist es besser, Ihr Fahrzeug einfach stehen zu lassen – denn dann besteht Lebensgefahr durch herabfallende Gegenstände. Und selbst, wenn Ihnen nicht unmittelbar etwas aufs Dach kracht, können herabfallende Äste und umstürzende Bäume zu unvorhergesehenen und gefährlichen Hindernissen auf der Fahrbahn werden.
Außerdem ist ein kontrolliertes Fahren bei Sturm fast unmöglich, da Ihr Fahrzeug jederzeit von heftigen Windböen erfasst werden kann.
Wenn Sie mit dem Wohnmobil, einem hohen Anhänger oder einem Kleintransporter unterwegs sind, müssen Sie besonders vorsichtig sein, da diese Fahrzeuge noch anfälliger für Seitenwind sind.
Tipps fürs Auto fahren bei starkem Wind und Sturm
- Allgemein gilt bei Sturm: Runter vom Gas. Falls Ihr Fahrzeug von einer Böe erfasst wird, können Sie bei niedrigem Tempo deutlich einfacher gegenlenken und das Fahrzeug wieder unter Kontrolle bringen.
- Fahren Sie auf exponierten Strecken und auf Brücken besonders vorsichtig, da dort die Gefahr, von starken Böen erfasst zu werden, besonders groß ist. Achten Sie vor großen Brücken außerdem auf das Verhalten der Windsäcke.
- Meiden Sie waldreiche Strecken und Alleen, um die Gefahr, von herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäume getroffen zu werden, zu minimieren.
- Schalten Sie den Verkehrsfunk im Radio ein, um auf dem aktuellen Stand zu sein, ob Straßen aufgrund von Sturmschäden gesperrt worden sind und welche Brücken noch befahrbar sind.
- Beim Überholen von Lastwagen und Bussen ist besondere Vorsicht geboten: Wenn Sie aus dem Windschatten des überholten Fahrzeugs hervorkommen, wird Ihr Fahrzeug wieder voll vom Seitenwind erfasst.
- Entfernen Sie alle Dachaufbauten, wie Dachboxen oder Fahrradträger: Sie bieten dem Wind eine noch größere Angriffsfläche.
- Halten Sie ausreichend Abstand ein. Falls das vorausfahrende Fahrzeug ins Schlingern gerät, haben Sie genug Zeit, um auszuweichen oder zu bremsen.
- Behalten Sie beim Ein- und Aussteigen Ihre Tür fest im Griff, damit Ihnen der Wind diese nicht aus der Hand reißt. Dasselbe gilt beim Öffnen der Heckklappe.
- Parken Sie nach Möglichkeit überdacht. Meiden Sie es, direkt an Hauswänden oder unter Bäumen zu parken, damit Ihr Fahrzeug nicht von herunterfallenden Dachziegeln oder Ästen beschädigt. wird.